OSTSEEWELLEN, MIETER UND KAKERLAKEN






Wo de Ostseewellen trecken an den Strand,
wo de gäle Ginster bleught in’ Dünensand,
wo de Möwen schriegen grell in’t Stormgebrus,
dor is mine Heimat, dor bün ick tau Hus.

...

Martha Müller-Grählert (1907) 








Leseprobe aus MACHT, GIER UND HAIE




„Ausharren zwischen Ratten, Kakerlaken und abgedecktem Dach? Wer sagt uns, dass nicht neue Viecher ausgesetzt werden? Die Hotelrechnung geht an die Vermieter. Die Idee mit einem Hotelaufenthalt hatte Frau Sommerblom auch schon. Sie bleibt, sie muss aufs Haus aufpassen. Sagt sie. Und dann frage ich mich, ob uns nicht jemand ausschalten will? Könnte doch sein? Christel …“ Astrid kaute an einem Stück frisch gebackenen Dorschs.
„Du meinst, es könnte jemand ins Haus kommen und uns umbringen? Na, ich weiß ja nicht. Und wenn wir das machen, wäre da nicht eine Ferienwohnung besser? In dieser Jahreszeit sind viele frei und günstig“, fragte Hildegard.
„Ich könnte an meinem Manuskript weiterarbeiten“, überlegte Jutta. „Mit mehr Ruhe.“
„Übrigens - warum geht die Heizung mal und dann wieder nicht?“ Astrid kaute und spießte sich ein weiteres Stück Dorsch auf die Gabel. Panade hing ihr im Mundwinkel.
„Ob Sommerblom?“ Hildegard begann, mit den Fäusten auf die Tischplatte zu trommeln.
„Lass das. Du mit deinem Trommeltick!“ Wegen des Fisches sprach Astrid undeutlich.
„Spekuliert nicht. Vermutungen bringen uns nicht weiter“, befand Jutta.
„Die Hausmeisterin kann an Heizungen, Sicherungen, eben an alles dran. Wenn sie zu Manipulationen beauftragt wurde?“ Astrid blieb hartnäckig.
„Es kann auch jemand anders gewesen sein.“ 

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