Gier tötet Haie









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Printausgabe: ISBN-13: 978-3960875093 (Amazon und andere)
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Klappentext:

Als in Stralsund eine Frau erhängt aufgefunden wird, ahnt keiner die Folgen. Jahre später kauft ein Investor Wohnungen auf - dessen brutale Haussanierung veranlasst die Mieterinnen zu ausgefallenen Aktionen. Hausmeisterin Catrin ergeht sich in Rachefantasien ... Dass Miethai Stübbe auf seiner Yacht stirbt, lässt Catrin gemeinsam mit den Mieterinnen unter Mordverdacht geraten. Eine von ihnen stirbt. Unfall? Oder Mord? Die Verdächtigungen greifen um sich. Kommissarin Jordan ermittelt und Catrin erfährt eine Wahrheit, die ihr Leben überschatten wird.



Leseprobe:

Prolog


März 1991
Es war ein Sonntagnachmittag im März. Die Luft schmeckte ein bisschen nach Frühling, obwohl der Wind gegen die Beine der jungen Frau peitschte. Ihr wadenlanger Mantel flatterte. Für das Wetter war er zu dünn, aber sie hatte gedacht, es sei wärmer. Heute hatte sie das Kind mitgenommen. Es hüpfte über die Steine, rannte im Zickzack, breitete die Arme aus und rief: „Schiffe, sieh mal, Mama, warum sind hier so viele Schiffe?“ Die hellen Haare wehten.
„Komm her und setz deine Mütze auf!“, rief die Frau. „Es ist kalt. Und Schiffe kannst du nun jeden Tag sehen. In einem Hafen liegen immer welche“, erklärte sie. Das Kind hörte nicht zu, rannte weiter über den riesigen Platz. An diesem Tag ging kaum jemand am Seehafen spazieren, wo ungestüme Böen das Wasser aufpeitschten und Pfützen in gesprungenen Betonplatten glitzerten.
Die Frau blieb stehen. Wie die Stadt sich veränderte! In den Höfen und Ecken der hafennahen Wohnhäuser rissen Kräne Mauern ein, und Dreck türmte sich. Es wurde, ein Jahr nach der Wende, gebaut und saniert. Das Grau sollte weg, die verfallenen Fassaden aufgehübscht werden und die Schlaglöcher in den Straßen verschwinden.
Stralsund sollte ihr neues Zuhause werden; die Stadt saß in
ihr, seitdem sie als Kind darüber gelesen hatte, die Stadt war schon ihre, als sie diese noch gar nicht kannte.
Die Frau rannte dem Kind durch die Wasserlachen hinterher, ihre Bewegungen waren beschwingt, ihre Augen strahlten. Sie hatte endlich Glück: Wie es aussah, konnte sie das Haus in der Külpstraße kaufen und einen winzigen Laden mit Geschenkartikeln am Küpertor aufmachen. Die Touristen würden kommen, ganz sicher. Sie hatte wieder eine Zukunft und eine Chance.
Die Vergangenheit war vergessen und Berlin lag am Ende der Welt.
Neun Jahre später fand man in der Külpstraße eine Leiche. Sie sah furchtbar aus – und sehr traurig. Wütend drückte der Wind gegen die Fensterscheiben. Ein Unwetter zog auf.
***
Sehr viel später wunderte sich der Hafenmeister Henner Kirsow in dem kleinen Fischerort Breege auf Rügen über dieCarola 1, die seit Tagen hier ankerte. Er kannte den Besitzer der Motoryacht, der des Öfteren hier festmachte und um diese Zeit auf dem Deck frühstückte. Nur sah er heute niemanden darauf.
Er beschloss, nach dem Rechten zu sehen, bekam auf seine Rufe keine Antwort. Er fand dies eigenartig, wusste er doch, dass der Eigner ein offener, gastfreundlicher Mann war. Weder auf der Flybridge noch dem Achterdeck war etwas
Ungewöhnliches zu entdecken. Als er unten in den Kajüten nachsehen wollte, roch er in der Kombüse, bevor er ihn sah, den Toten. Er erkannte ihn sofort.
Es war der Baulöwe von Stralsund.




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